2008 und 2011
Papua heute - Körper Kunst Kult

Das Land

Papua-Neuguinea, „am anderen Ende der Welt“, nördlich von Australien, ist die drittgrößte Inselrepublik der Erde, mit unzähligen Inseltrabanten, mit Namen wie Bismarck Sea, New Hannover, New Mecklenburg, die von kolonialen Zeiten zeugen. Die etwa sieben Millionen Einwohner sind überwiegend Christen in einer parlamentarischen Monarchie mit Queen Elizabeth II als Staatsoberhaupt. In den nahezu 800 Stämmen leben animistische Traditionen und christliche Rituale selbstverständlich nebeneinander. Die Amtssprachen sind Englisch und Pidgin. Da es fast 800 eigenständige Sprachen gibt – das ist etwas ein Fünftel der Weltsprachen - , sorgt die Kunstsprache „wan tok“ (one talk) mit englischen und melanesischen Wörtern und deutscher Umschrift dafür, dass die Menschen sich untereinander verständigen können.

Die Feste

Sing Sings sind rituelle Feste, ursprünglich dem Totenkult gewidmet, mit Gesängen und Tänzen im traditionellen Körperschmuck.

Beim zentralen Sing Sing in Goroka treffen sich im Hochland von Papua-Neuguinea regelmäßig Vertreter nahezu aller Stämme, traditionell bemalt und geschmückt, zu einer prächtigen Parade. Die Regierung hat dieses Treffen vor vielen Jahrzehnten initiiert, um den Zusammenhalt zwischen den weit verstreut lebenden Bewohnern des Landes zu stärken. Gäste sind bei diesem Fest durchaus willkommen.

Das Sing Sing auf Mapua war dagegen von ganz intimer Art: Mapua gehört zu den winzigen Tabar- Inseln, die im Einzugsgebiet von New Ireland liegen. Nur durch einheimische Fürsprache gelang der Zugang. Das Totenfest galt drei verstorbenen Chiefs des dort ansässigen Clans und wurde ausschließlich von den Familien der Toten begangen. Nach der rituellen Schweinezeremonie folgten Ansprachen und Gebete, ausdrucksstarke Tänze und Gesänge und, als Höhepunkt, die Initiation eines neuen Chiefs.