Die Romanik auf Korsika entstand durch die Beziehung der Insel zu den italienischen Stadtstaaten Pisa und Genua am Beginn des 2. Jahrtausends. Aus der Epoche der Früh- oder Vorromanik ab dem Ende des 9. Jahrhunderts stammen etwa 10 heute zumeist nur als Ruinen vorhandene Landkirchen und Kapellen. Anfang des 12. Jahrhunderts machten die Genuesen den Pisanern den Einfluss auf der Insel streitig. 1195 erobern sie die gesamte Insel und herrschen über Korsika fast 500 Jahre. Man schätzt, dass es einst über 300 pisanische Sakralbauten auf Korsika gab. Viele der meist kleinen einschiffigen Sakralbauten sind mit Fresken geschmückt. Die geringe Wertschätzung der Gebäuden führte dazu, dass sie zerstört wurden oder mitunter im Verlaufe der folgenden Jahrhunderte als Wohnhäuser oder Viehstall dienten, oder einfach nur überwuchert von Macchia verfielen, Daher sind oft nur noch Spuren der Wandmalereien zu erkennen. Ein großes staatlich gefördertes Restaurationsprojekt hilft, die Fresken für die Nachwelt zu retten.
Die elaborierten farbenreichen lebhaften Heiligenbilder, aber am ehesten die schlichten, naiven entfalten in ihrer verblichenen, teils zerstörten Schönheit einen magischen Zauber, den die Fotografin fest halten wollte.