Die Ölpalme „Elaesi guineensis“ stammt ursprünglich aus Westafrika. Dort wurde die Wildform bis 30 Meter hoch. Die inzwischen weltweit in den Tropen in riesigen Plantagen angepflanzten Palmen sind durch Zucht und Gentechnik auf Ertrag getrimmt und dem Erntevorgang angepaßt. Nie wurde irgendeine Pflanze auf Erden so auf Hochleistung getrimmt.
Allerdings: Ölpalmen wachsen nur dort, wo der Tieflandregenwald einmal stand! Sie brauchen 26°C als Durchschnittstemperatur, tiefgründige, nährstoffreiche Böden – genau wie der Regenwald, der dieser Nutzpflanze deswegen weltweit zum Opfer fällt.
Auf dem Weg von Jacó nach Süden in Richtung Panama, entlang der Panamericana, an der attraktiven Pazifik-Küste, beginnen rechts und links neben der Straße die viele tausend Hektar großen rechtwinklig angelegten Pflanzungen von Ölpalmen, die in jedem Stadium des Wachstums zu sehen sind. Vom Tieflandregenwald ist nichts mehr geblieben, nur Farne als Aufwuchs. Kein Vogel, kein Schmetterling - selbst Ameisen scheinen diese Ödnis zu meiden.
In einem verlassenen Palmenhain nahe Sierpe auf der Pazifik-Seite Costa Ricas stehen die riesigen alten Ölpalmen dicht an dicht - würdig, reglos, verbraucht. Bis auf den Boden lassen sie ihre grauen Zweige herunter hängen. Sie haben alles gegeben.
In der knisternden Hitze träumen sie von ihrem Heimatland Afrika und warten auf ihr Ende.
Nebenan im neu angepflanzten Palmenwäldchen sprießt es sonnendurchflutet – hellgrün, lebendig , unerbittlich.